Herzliche Glückwünsche zum 100. von Emmi Fischl!
Ehemalige Schülerin des „Mädchenlyzeums“ hält Erinnerung an dunkle Zeiten in Kempten wach
Emilia „Emmi“ Hauser wurde am 6. Februar 1922 in Kempten als Tochter des jüdischen Ehepaars Oskar Leopold und Hedwig Hauser geboren. Sie wuchs mit ihrem Bruder Fritz recht unbeschwert in der Fürstenstraße 27 auf. Nach der Suttschule besuchte Emmi ab 1934 das Städtische Mädchenlyzeum, die Vorgängerschule des Hildegardis-Gymnasiums.
Ihre Eltern führten das Modekaufhaus Sax an der Klostersteige (bis vor Kurzem: „MarcCain“). Bald erlebte Emmis Familie die Folgen der Machtübernahme der Nazis: Das Kaufhaus der Eltern wurde nach 1933 durch den „Judenboykott“ ruiniert, nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 musste es ganz schließen.
1938 erwarb Emmi Hauser die Mittlere Reife. Als Jüdin durfte sie aber keine weitere höhere Schule besuchen. Im Juli 1939 konnte sie kurz nach ihrem Bruder in die USA emigrieren, anders als ihre Eltern, die kein Visum bekamen. Ihre Eltern wurden später zum Umzug in das „Judenhaus“ in der Immenstädter Straße gezwungen. 1942 deportierte man sie mit vielen anderen in das Konzentrationslager Piaski in Polen, wo sie ermordet wurden.